Drogerie

Ein Angebot des Präventionszentrums der SiT - Suchthilfe in Thüringen gGmbH

Herzlich willkommen! Erfahren Sie mehr über das Drogerie-Projekt sowie unsere Arbeitsweise und informieren Sie sich über Safer Use sowie Substanzen des illegalen Marktes in Thüringen.

Bildquelle: Eigene Aufnahme

Drogenaufklärung & Beratung

Über die Drogerie

Safer-Nightlife in Thüringen

Seit 2000 sind wir ein Safer-Nightlife-Projekt in Thüringen und damit ein Baustein des Thüringer Suchthilfesystems. Kernelement unserer Arbeit ist es, junge Konsumierende dort zu erreichen, wo andere Institutionen der Suchthilfe/-prävention keinen Zugang finden – direkt in der Thüringer Partyszene. Die Drogerie ist ein Angebot der thüringenweit tätigen Fachstelle Präventionszentrum, die im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie eine Vielzahl von präventiven Maßnahmen, Multiplikationsschulungen und Aufklärungskampagnen durchführt. 
 

Die Entwicklung des Angebots – von "Checkpoint" zu "Drogerie"

Das Musikszeneprojekt Drogerie ist der direkte Nachfolger des Projektes "Checkpoint". Dieses sah seine Aufgabe u.a. darin, durch Zuhilfenahme verschiedener Evaluationsinstrumente herauszufinden, in wie weit Drogen in den Musikszenen Thüringens eine Rolle spielen. In Zusammenarbeit mit Dipl.- Psych. Gerd Rakete entstand so die Studie: "Drogenkonsum in Musikszenen Thüringens", auf welcher die Arbeit der Drogerie aufbaut. Man kam zu dem Ergebnis, dass Drogen innerhalb der verschiedenen Musikszenen einen weitaus größeren Stellenwert einnehmen, als damals vermutet. Genau aus diesem Grund wächst auch die Bedeutung der Präventionsarbeit. Junge Menschen, die Drogen konsumieren, suchen in der Regel keine Beratungsstellen auf, da der eigene Konsum von vielen als unproblematisch angesehen wird. So ergab sich daraus der Bedarf neue Wege zu gehen, um diese Zielgruppe zu erreichen.

Arbeitsweise, Zielgruppe und Ziele

Wir setzen uns durch unsere Angebote und Netzwerke dafür ein, das Thüringer Nachtleben sowie die Partykultur nachhaltig und sicher zu gestalten. Die Drogerie adressiert Jugendliche und junge Erwachsene im Freizeitsetting, also Personen, die mit Drogen in Kontakt kommen könnten, mit ihnen experimentieren oder diese missbräuchlich konsumieren. 

Um diese Zielgruppe erreichen zu können, arbeiten wir niedrigschwellig und akzeptanzorientiert. Das bedeutet, dass wir als wertneutrale Ansprechpersonen vor Ort sind, mit Interessierten sowie Konsumierenden über substanzbezogene Themen ins Gespräch kommen und diese über Wirkungen, Risiken und Folgen von Konsum aufklären. Unsere Haltung ist davon geprägt, dass wir Rauscherleben als menschliches Bedürfnis anerkennen. Jedoch gilt es, sich Risiken bewusst zu machen und sich selbst zu reflektieren – damit nicht nur der Sprung, sondern auch die Landung gelingt. 
 

Unsere Ziele

  • Risiken und Schäden minimieren, welche durch den Konsum legalisierter und illegalisierter Substanzen entstehen können (Risk- & Harmreduction)
  • Konsumenten und Konsumentinnen für einen bewussten Umgang mit Substanzen sensibilisieren
  • Bei Bedarf weiterführende Hilfen vermitteln (z.B. bei problematischem Konsumverhalten)

Die Drogerie im Einsatz

Mit unserem Wohnmobil fahren wir zu verschiedenen Musikevents. Die Einsätze der Drogerie werden durch ehrenamtliche Peers unterstützt, die von uns vorher geschult werden. Vor Ort bieten wir einen Info-Point und ggf. eine PsyCare/Chillout-Area an. Beide Orte sollen einen Raum für sicheren Austausch in ruhiger Atmosphäre schaffen. Wir versuchen durch Gespräche Konsumierende und Interessierte zur Reflexion ihres persönlichen Konsumverhaltens anzuregen und zu informieren. Bei Bedarf vermitteln wir auch an Hilfestellen des Suchthilfesystems.
 

Info-Point

  • Broschüren zu diversen psychoaktiven Substanzen 
  • Broschüren zu den Themen Nachweisbarkeit, Recht, Drogennotfall und Safer Use
  • Utensilien für Safer Use und Safer Sex 
  • Wasser und Obst
  • Informierende Gespräche, sachlicher und wertneutraler Austausch
     

PsyCare/Chillout-Area

  • Reizreduzierter Rückzugsort für Menschen, die sich nach dem Konsum unwohl fühlen
  • Peers begleiten die Personen durch herausfordernde Trips und können im Drogennotfall Erste Hilfe leisten
  • Enge Anbindung an die Sanitäter:innen vor Ort
  • Wasser und Obst


Der Drogerie-Einsatz kann auch gemeinsam mit unserem Drug-Checking Angebot ALIVE stattfinden. Für nähere Informationen folgen Sie dem Button.