Thüringen als Wegbereiter für Drug-Checking

SubCheck präsentiert die Evaluationsergebnisse der Charité Berlin (Bildquelle: Eigene Aufnahme)

Einblick in die Pressekonferenz

Das Präventionszentrum der SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH hat die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation des Drug-Checking-Pilotprojekts SubCheck vorgestellt. Die Pressekonferenz fand im Klubhaus Kickerkeller statt und brachte Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Medien sowie die beteiligten Projektpartner zusammen. Im Anschluss an die Präsentation fand eine Paneldiskussion mit den gesundheitspolitischen Sprecher:innen der Fraktionen des Thüringer Landtages statt, die gemeinsam mit Experten* und Expertinnen* aus Projektpraxis und Wissenschaft zentrale Ergebnisse und Perspektiven erörterten.

Im Rahmen der Paneldiskussion brachten sich unter anderem Projektkoordinator Patrick Krauße, Dr. Felix Blei (CEO Leadix/Miraculix), Tim Hirschfeld (Charité Berlin, Evaluationsleitung) ein. Das engagierte SubCheck-Team mit Maria Dobenecker und Dominic Beier, die Miraculix-Vertreter:innen Frank Junger, Roxana Budnik und Marina Garcia, ebenso wie SiT-Geschäftsführer David Fritzlar und Katrin Schnell (Leiterin Präventionszentrum) konnten beim anschließenden Rundgang durch das mobile Labor und das Beratungssetting viele Fragen und Anmerkungen aufgreifen und beantworten, wodurch ein lebendiger und praxisnaher Austausch mit den Teilnehmenden entstand.

Ergebnisse der Evaluation

Die Evaluation durch die Charité Berlin zeigt eindrucksvoll, dass Drug-Checking nicht nur Informationen über Substanzen liefert, sondern auch unmittelbar das Konsumverhalten beeinflusst:

  • 636 Substanzproben wurden zwischen 2021 und 2025 analysiert, darunter Cannabis, MDMA, Amphetamine und zunehmend Kokain.
  • Mehr als 60 % der getesteten MDMA-Proben enthielten über 120 mg Wirkstoff – eine Dosierung mit erheblichem Risiko akuter Intoxikationen. Eine Ecstasy-Tablette wies sogar 415 mg MDMA auf.
  • Es wurden mehrfach gefährliche Falschdeklarationen und Beimischungen synthetischer Cannabinoide oder Cathinone festgestellt.
  • Ein erheblicher Teil der Nutzer:innen passte nach Erhalt der Ergebnisse sein Verhalten an – u. a. durch vorsichtigere Dosierung, Vermeidung von Mischkonsum oder den vollständigen Verzicht.
  • SubCheck erreichte vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren – die Gruppe, die am stärksten durch riskante Substanzen gefährdet ist.
  • Besonders hervorgehoben wurde der niedrigschwellige Zugang zu Beratung und Prävention, den SubCheck schafft.

Ausblick

Mit der erfolgreichen Evaluation liegt nun eine belastbare Grundlage vor, Drug-Checking in Thüringen dauerhaft zu verankern und weiter auszubauen – sowohl mobil im Partysetting als auch stationär. Damit setzt Thüringen bundesweit Maßstäbe für Schadensminimierung, Prävention und innovative Suchthilfe.

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